Ich weiß noch genau, wie ich meine erste Spülmaschine bekommen hab. Das war kurz nach dem zweiten Kind, ich war einfach nur froh, dass ich nicht mehr jeden Abend am Spülbecken stand mit fettigen Töpfen und ewig vielen Tellern. Ich hab die Spülmaschine geliebt vom ersten Tag an. Aber was ich total unterschätzt hab, war die Pflege. Ich dachte damals, man stellt einfach das Geschirr rein, Tabs dazu, Klappe zu, läuft. Und ja – eine Weile geht das auch gut. Aber irgendwann fängt sie an, komisch zu riechen. Dann bleiben Rückstände an den Gläsern. Oder die Maschine braucht ewig. Und ich stand dann immer davor und dachte: ich mach doch alles richtig. Warum riecht’s trotzdem muffig? Warum werden die Sachen nicht richtig sauber? Und ganz ehrlich: ich hatte keine Ahnung, wie man eine Spülmaschine richtig reinigt. Ich hab dann so typische Maschinenreiniger gekauft – die, die man kopfüber reinstellt und leer durchlaufen lässt. Die haben auch geholfen. Kurz. Aber irgendwie hat das nicht gereicht. Und dann hab ich angefangen, mich ein bisschen reinzulesen. Und auszuprobieren. Und heute mach ich das alles ganz anders – ohne Chemie, ohne teure Spezialmittel. Und meine Spülmaschine läuft besser als je zuvor.
Am Anfang war ich skeptisch. Ich dachte: wie soll Essig oder Natron denn bitte so einen eingebauten Dreckbunker reinigen? Aber es geht. Und nicht nur das – es geht einfacher, schneller und vor allem günstiger als mit allem, was man so in der Drogerie findet. Ich hab mittlerweile meine kleine Routine. Und die kostet mich vielleicht zehn Minuten alle paar Wochen. Und ich weiß, dass meine Maschine sauber ist. Ohne Rückstände, ohne Duftstoffe, ohne Mikroplastik.
Was ich regelmäßig mache: Ich räume die Maschine komplett aus, nehm das Sieb unten raus und spüle es unter heißem Wasser ab. Das allein hilft schon so viel. Ich weiß nicht, warum das so viele Menschen vergessen – das Sieb ist das Herzstück. Da bleibt alles hängen, was nicht in den Abfluss soll. Essensreste, kleine Stücke, manchmal sogar Glassplitter. Wenn das verstopft ist, kann der ganze Kreislauf nicht mehr richtig arbeiten. Ich nehm auch eine alte Zahnbürste und schrubb ein bisschen drumherum, vor allem in den Rillen. Und ja, manchmal ist das eklig. Aber das ist fünf Minuten Arbeit. Und danach merkt man schon beim nächsten Spülgang, wie viel besser alles funktioniert.
Dann kommt mein Lieblingstrick: eine Tasse mit Essig. Ich stell eine kleine hitzebeständige Schale mit normalem Haushaltsessig in das obere Fach – einfach in den Korb, ohne etwas anderes daneben – und lasse die Maschine leer laufen, bei hoher Temperatur. Das Ganze desinfiziert, löst Kalk, entfernt Gerüche – und das ganz ohne Chemie. Manche sagen, Essig greift die Dichtungen an. Ich hab das mal recherchiert: das stimmt nur, wenn man ihn pur und regelmäßig in riesigen Mengen benutzt. Eine kleine Schale alle paar Wochen ist kein Problem. Und meine Maschine läuft jetzt seit Jahren damit – ohne kaputte Dichtung.
Was ich auch gerne mache: nach dem Essig-Durchgang, ein paar Tage später, streue ich etwas Natron – so zwei, drei Esslöffel – direkt in den Boden der leeren Maschine und starte ein kurzes Programm. Das neutralisiert noch mal alles, was vielleicht vom Essig übrig ist, und sorgt für extra Frische. Und der Nebeneffekt: es wirkt geruchsbindend. Gerade wenn man öfter Fisch oder Ei gespült hat, ist das wirklich hilfreich. Ich hab auch mal gelesen, dass man beides zusammen nehmen soll – Essig und Natron – aber das bringt nicht viel. Die beiden neutralisieren sich sofort, da passiert chemisch kaum was. Besser nacheinander anwenden. So hab ich’s für mich rausgefunden.
Die Dichtungen wisch ich ab und zu mit einem Tuch ab, das ich in Essigwasser getunkt hab. Einfach entlang der Türdichtung gehen, auch am Rand, wo sich oft Fett und Schmutz sammelt. Und ehrlich: ich hab schon Sachen gesehen, die mich fast den Löffel haben abgeben lassen. Wenn man da jahrelang nichts macht, setzt sich so viel ab. Ich hab mal bei meiner Schwiegermutter die Maschine mitgeputzt – das war wie Archäologie. Schichtenweise Fett, Essensreste, sogar alte Nudeln. Seitdem bin ich bei meiner eigenen Maschine echt regelmäßig dran.
Was ich auch noch gemacht hab: ich hab mir so kleine Spülmaschinenkugeln aus Silikon besorgt, in die man Essig oder Zitronensaft füllen kann. Die legt man mit zum Spülgang dazu – das bringt zwar nicht so viel wie ein leerer Durchlauf, aber wenn man gerade keine Zeit für große Reinigung hat, ist das ein netter Zwischenschritt. Ich hab da auch mal ein paar Tropfen ätherisches Öl reingemacht – Zitrone, Minze – das duftet dann ganz leicht beim Öffnen der Maschine. Ist natürlich Geschmackssache. Aber ich find’s angenehm.
Was ich komplett weglasse, sind diese Tabs mit Glanz- und Duftversprechen. Ich nehm normale Pulver – meist einfach Spülmaschinenpulver aus der Drogerie, ohne viel Schnickschnack. Und als Klarspüler nehm ich manchmal einfach Essigessenz, stark verdünnt. Das reicht völlig. Und ich hab nicht das Gefühl, dass mein Geschirr leidet. Im Gegenteil: Gläser sind klar, Besteck glänzt, Plastik riecht nicht. Und ich spar mir das Geld für diese teuren Multifunktionstabs.
Ich glaub, was ich am meisten gelernt hab, ist: weniger ist mehr. Nicht nur bei der Menge an Produkten, sondern auch beim Aufwand. Wenn man einmal weiß, wo sich der Schmutz sammelt, und regelmäßig ein bisschen vorbeugt, dann muss man nicht jedes halbe Jahr mit der Brechstange ran. Ich hab früher echt viel Geld ausgegeben für Spezialreiniger, für Anti-Fett-Tabletten, für Entkalker. Heute steh ich mit meinem Essig und meinem Natron in der Küche und denk mir: warum hab ich das nicht früher gemacht?
Und es ist nicht nur eine Geldfrage. Ich fühl mich einfach besser, wenn ich weiß, dass ich keine Chemie in meiner Küche verteile. Dass meine Kinder Teller und Becher aus der Maschine nehmen, die nicht nach Parfüm riechen. Dass ich nicht jedes Mal niesen muss, wenn ich die Maschine aufmach. Es ist so ein kleines Stück Kontrolle im Alltag. Und gleichzeitig so eine Erleichterung.
Ich hab mittlerweile sogar meine Nachbarin angesteckt. Die kam mal rüber, weil sie meinte, ihre Maschine stinkt so und nix hilft. Ich hab ihr mein Essig-Schälchen gezeigt, ihr das mit dem Sieb erklärt – und sie hat’s ausprobiert. Zwei Tage später hat sie geklingelt und gesagt: „Ich will nie wieder diesen Maschinenreiniger kaufen. Das ist ja genial.“ Und ich musste lachen, weil ich genau so war. Skeptisch, dann überrascht, dann begeistert.
Und ja, manchmal denk ich mir: warum redet da keiner drüber? Warum steht das nicht einfach auf jedem Tab-Karton? „Sieb reinigen, Essig durchlaufen lassen, Natron gegen Geruch“ – fertig. Aber wahrscheinlich verkauft sich dann der teure Reiniger nicht mehr so gut. Ich jedenfalls bleib bei meiner Methode. Sie ist einfach, schnell, effektiv – und fühlt sich gut an.
Ich glaub, das ist sowieso mein Motto geworden in den letzten Jahren: keine Wissenschaft draus machen. Einfach ausprobieren, was funktioniert. Und wenn’s sich gut anfühlt, dranbleiben. Die Spülmaschine ist nur ein Teil davon. Aber ein Teil, der täglich läuft, der für mich arbeitet, der mir das Leben leichter macht. Und dafür kann ich ihr ruhig ab und zu ein bisschen Aufmerksamkeit schenken – mit einem Lappen, einem Schuss Essig und einem stillen Danke.